Erstellen einer Labor.ini

Um aus einer Datei die Werte von Bodenproben einlesen zu können, wird die Labor-Schnittstelle verwendet. Diese ist unter Datentransfer | Bodenproben | Import Labor zu finden. Dafür sind zwei Dateien Voraussetzung:

Die Felder des Importes der Daten (Bodenuntersuchungsergebnisse) vom Labor werden über eine „INI“ Datei definiert. Damit ist es möglich, beliebige ASCII-Daten im NEXT Farming AG Office aufzunehmen, insofern diese definiert sind und die Pflichtfelder enthalten. NEXT Farming AG Office beschreitet zwei Wege zur Ermittlung der Felddefinition über die „INI“-Datei. Im ersten Schritt wird diese Datei auf der Diskette (Verzeichnis) mit den Daten vom Labor gesucht. Ist diese dort nicht auffindbar, wird die Datei aus den NEXT Farming AG Office-Daten benutzt. Im Unterschied zur „INI“-Datei auf der Diskette kann diese Datei mehrere Labore enthalten. Die in der NEXT Farming AG Office-„INI“-Datei enthaltenen Labore werden beim Import zur Auswahl angeboten.

Anwendungsbedingungen

Der im folgenden beschriebene Import sollte nur angewendet werden, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen gegeben ist:

  • Die Datei enthält keine grafischen Informationen.
  • Die Probenkarte wird nicht benötigt.
  • Die Probenkarte ist schon im Programm vorhanden (Analyseergebnisse sollen ergänzt werden).

Andernfalls ist die allgemeine Beschreibung zum Import von Probenkarten heranzuziehen.

Liegen grafische Informationen zur Beprobung in separaten Dateien vor, so sind diese ggf. vorher einzulesen (neue Probenkarte), sofern das Teilflächenmanagement aktiviert ist. Ebenso können die Probenkarten im Vorfeld manuell erstellt worden sein, wobei der Mittelpunkt der Probennahme jeweils als Punkt (Isolinienkarte) oder besser die Bereiche der einzelnen Probennahmen als Flächen (Polygonkarte) erfasst wird.

Achtung:

Wenn bereits vorhandene Bodenproben bzw. Probenkarten durch den Import vervollständigt werden sollen (Eintragen der Analyseergebnisse), so müssen in den vorhandenen Proben die korrekten Probenummern eingetragen sein (identisch mit denen der Ergebnisdatei). Andernfalls tut der Import diese nicht ergänzen sondern legt neue Proben an, die dann auch ggf. keine Verbindung zur Probenkarte haben.

Quelldatei

Die Quelldatei muss immer eine Textdatei sein. Diese Textdateien benötigen ein Trennzeichen zwischen den einzelnen Spalten. Dieses Trennzeichen ist egal, muss aber in der INI als Schlüssel angegeben werden, damit das NEXT Farming AG Office die Textdatei „auflösen" kann.
Eine CSV-Datei ist im Aufbau identisch mit einer Textdatei und verwendet als Trennzeichen das Semikolon.

Demzufolge kann die Quelldatei eine Datei in folgenden Formaten sein:

  • CSV
  • TXT

Labor.ini

Die Datei muss zwingend Labor.ini heißen und im selben Ordner wie die Quelldatei liegen. Die Labor.ini ist in drei Bereiche unterteilt:

  1. [Betrieb]
  2. [Labore]
  3. [Nmin] oder [Makro]

Datei auf Diskette


[Betrieb]

muss nicht vorhanden sein

[Nmin]

[Makro]

eine von beiden muss vorhanden sein

Datei in NEXT Farming AG Office


[Labore]

muss vorhanden sein

[LABOR\Nmin]

[LABOR\Makro]

eine von beiden muss vorhanden sein

„LABOR“ entspricht einer Variable, welche den Text des unter „[Labore]“ angegebenen Labors enthält! Die Groß- und Kleinschreibung der Parameter in der Datei ist zu beachten! Der Inhalt der Sektionen ist weitgehend variabel, nur die Feldparameter sind vorgegeben.

Folgende Schlüssel sind in den Sektionen gültig:

SchlüsselAufgabeStandardwert

[Betrieb]



Name

Anzeige Betriebsname


Nummer

Betriebsnummer. Wenn die Sektion [Betrieb] angeben ist wird diese Nummer mit der Nummer in NEXT Farming AG Office verglichen und der Import abgelehnt wenn keine Übereinstimmung vorhanden ist!


[Labore]



Laboranzahl

Anzahl der Labore die in dieser Sektion aufgeführt sind.

0

LaborN

Name des Labors (möglichst 20 Zeichen nicht überschreiten) ”N” entspricht der Nummer in aufsteigender Reihenfolge laut Laboranzahl.


[Nmin] und [Makro]

In der NEXT Farming AG Office Datei wird der Name (aus Schlüssel ”LaborN”) des Labors vorangestellt und mit Backslash ”\” getrennt.


Dateiname

Name der Importdatei der Proben mit Erweiterung (Pflichtschlüssel). Als Besonderheit kann hier als Parameter ein Fragezeichen angegeben werden ”?”. In diesem Fall wird der Anwender zur Eingabe des Dateinamens aufgefordert.


Trenner

Das Trennzeichen mit dem die Datenfelder in der ASCII Datei voneinander getrennt sind. Wenn Tabulatoren verwendet werden dann den Parameter ”Tab” verwenden.

";"

Dezimaltrenner

Das Trennzeichen mit dem die numerischen Werte ausgewiesen werden.

"."

Kopfsatz

Anzahl der Datensätze in der ASCII Datei welche vor dem eigentlichen Daten liegen. Diese Datensätze werden beim Import übergangen!

0

Feldanzahl

Anzahl der Datenfelder in der ASCII Datei. Am Ende überlesene Datenfelder müssen nicht mit angegeben werden. (Pflichtschlüssel)

0

FeldN

Feldliste der angegebenen Feldanzahl ”N” entspricht der Nummer des Feldes (Spalte) in der ASCII Datei. (Pflichtschlüssel)


Wenn Schlüssel in der INI Datei nicht aufgeführt sind (außer Pflichtschlüssel) werden dafür die Standardwerte verwendet!

Folgende Parameter können in dem Schlüssel ”FeldN” in Sektion [Nmin] verwendet werden:

ParameterTypBeschreibung

Leer


Dieses Feld wird vom Import überlesen. Ersatzweise kann auch die gesamte Feldoption weggelassen werden, was jedoch zur Unübersichtlichkeit führen kann. (Dummy für Schnittstellen, welche auch noch von anderen Programmen verwendet werden)

Erntejahr

Integer

Ist eine Angabe zum Erntejahr zur Probe vorhanden, dann wird diese Probe nur im richtigen Erntejahr übernommen.

FeldNr

Integer

Nummer des Feldstückes (muss > 0 sein) welchem diese Probe zugeordnet wird. Befindet sich die Probenummer in NEXT Farming AG Office nicht auf diesen Feldstück wird die Probe abgelehnt (manuell zuordnen).

SchlagNr

Integer

Nummer des Schlages (leer wird als 0 interpretiert) welchem diese Probe zugeordnet wird. Befindet sich die Probenummer in NEXT Farming AG Office nicht auf diesem Schlag wird die Probe abgelehnt (manuell zuordnen).

FeldSchlag

Text

Nummer des Feldstückes und Schlages welchem diese Probe zugeordnet wird. Befindet sich die Probenummer in NEXT Farming AG Office nicht auf diesen Feldstück / Schlag wird die Probe abgelehnt (manuell zuordnen). Das Trennzeichen zwischen Schlag und Feldstück darf außer Unterstrich ”_” ein beliebiges Zeichen sein.

Probenummer

Text Pflichtparameter

Über diese Spalte wird die Zuordnung der Proben im Datenbestand von NEXT Farming AG Office getroffen.

Probedatum

Date DD.MM.JJJJ

Datum der Bodenprobe

Labornummer_30

Text

Nummer der Probe im Labor für die Proben bis zur Bodentiefe von 30cm.

Labornummer_60

Text

Nummer der Probe im Labor für die Proben bis zur Bodentiefe von 60cm.

Labornummer_90

Text

Nummer der Probe im Labor für die Proben bis zur Bodentiefe von 90cm.

???/?_30

Numerisch

Angabe z. B. NH4N in kg/ha Bodentiefe bis 30cm

???/?_60

Numerisch

Angabe z. B. NH4N in kg/ha Bodentiefe bis 60cm

???/?_90

Numerisch

Angabe z. B. NH4N in kg/ha Bodentiefe bis 90cm

N?_Empf1

Numerisch

Angabe Empfehlung in kg/ha 1. Gabe

?_Empf2

Numerisch

Angabe Empfehlung in kg/ha 2. Gabe

?_Empf3

Numerisch

Angabe Empfehlung in kg/ha 3. Gabe

Hinweis:

Die “????” stehen für eine beliebige Elementverbindung, diese kann Beispielsweise “NH4N” bzw. “NO3N” für Nmin Untersuchungen sein oder aber auch “SO3S” für Smin Untersuchungen sein!

Die Verbindung setzt sich aus Elementform (z. B. NO3) und dem Reinnährstoff (z. B. N) zusammen, was Bedeutet dass der Wert eigentlich bereits in den Reinnährstoff umgerechnet vorliegt!!!

Bedingung für eine einwandfreies Einlesen in NEXT Farming AG Office ist, dass diese Verbindungen auch in NEXT Farming AG Office geführt werden!

Folgende Parameter können in dem Schlüssel ”FeldN” in Sektion [Makro] verwendet werden:

ParameterTypBeschreibung

Leer


Dieses Feld wird vom Import überlesen. Ersatzweise kann auch die gesamte Feldoption weggelassen werden, was jedoch zur Unübersichtlichkeit führen kann. (Dummy für Schnittstellen, welche auch noch von anderen Programmen verwendet werden)

Erntejahr

Integer

Ist eine Angabe zum Erntejahr zur Probe vorhanden, dann wird diese Probe nur im richtigen Erntejahr übernommen.

FeldNr

Integer

Nummer des Feldstückes (muss > 0 sein) welchem diese Probe zugeordnet wird. Befindet sich die Probenummer in NEXT Farming AG Office nicht auf diesen Feldstück wird die Probe abgelehnt (manuell zuordnen).

SchlagNr

Integer

Nummer des Schlages (leer wird als 0 interpretiert) welchem diese Probe zugeordnet wird. Befindet sich die Probenummer in NEXT Farming AG Office nicht auf diesem Schlag wird die Probe abgelehnt (manuell zuordnen).

FeldSchlag

Text

Nummer des Feldstückes und Schlages welchem diese Probe zugeordnet wird. Befindet sich die Probenummer in NEXT Farming AG Office nicht auf diesen Feldstück / Schlag wird die Probe abgelehnt (manuell zuordnen). Das Trennzeichen zwischen Schlag und Feldstück darf außer Unterstrich ”_” ein beliebiges Zeichen sein.

Probenummer

Text Pflichtparameter

Über diese Spalte wird die Zuordnung der Proben im Datenbestand von NEXT Farming AG Office getroffen.

Probedatum

Date DD.MM.JJJJ

Datum der Bodenprobe

Labornummer

Text

Nummer der Probe im Labor für die Probe.

PH

Numerisch

PH Wert des Bodens

Feinanteil

Numerisch

Feinanteil des Bodens der Probe in %

Humusanteil

Numerisch

Humusgehalt des Bodens der Probe in %

??_VS

Char

Versorgungsstufen der Einzelwerte, PH Wert, Phosphor, Kalium und Magnesium

??

Numerisch

Element der Bodenprobe.

??_Empf

Numerisch

Düngeempfehlung für des Element der Bodenprobe.

Hinweis:

Im Prinzip kann für “??” jedes Element eines Reinnährstoffes verwendet werden.

Es ist möglich für jeden (Makro/Mikro) Nährstoff eine Versorgungsstufe anzugeben.

Im Prinzip kann jedes Element oder dessen abgeleitete Formen an NEXT Farming AG Office übertragen werden. Ggf. muss der Anwender nicht vorhandene Elemente bzw. Elementformen in den Einstellungen ergänzen. Daher ist auf die richtige Schreibweise der Symbole zu achten, auf das Tiefstellen der Wertigkeiten wird verzichtet. Die Elemente Phosphor, Kalium und Magnesium sind Makronährstoffe und werden in mg/100g Boden festgelegt. Die Mikronährstoffe werden in mg/kg Boden festgelegt. Das Element Calcium kann nicht übertragen werden, da es über den PH Wert ausgedrückt wird.

Empfehlung zum Element wird durch Element + ”_Empf” ausgedrückt. Die Werte der Empfehlungen erfolgen ausschließlich in kg/ha Boden. Für die Elemente der Empfehlung gelten die gleichen Anweisungen wie bei Elementen (Makronährstoffe), nur aß hier auch Calcium erlaubt ist.

Beispiel eine Labor.ini-Datei:

[Betrieb]
Nummer=149123456789
Name=Testbetrieb

[Nmin]
Dateiname=Nmin.txt
Trenner=Tab
Dezimaltrenner=,
Feldanzahl=9
Feld1=Probenummer
Feld2=Probedatum
Feld3=FeldSchlag
Feld4=Leer
Feld5=NH4/N_30
Feld6=NO3/N_30
Feld7=NH4/N_60
Feld8=NO3/N_60
Feld9=N_Empf1

[Makro]
Dateiname=import.csv
Trenner=;
Dezimaltrenner=,
Feldanzahl=20
Feld1=Probenummer
Feld2=Probedatum
Feld3=FeldSchlag
Feld4=Humusanteil
Feld5=P2O5
Feld6=P_VS
Feld7=P2O5_Empf
Feld8=K
Feld9=K_VS
Feld10=K2O_Empf
Feld11=MgO
Feld12=Mg_VS
Feld13=Mg_Empf
Feld14=PH
Feld15=PH_VS
Feld16=Ca_Empf
Feld17=B
Feld18=Cu
Feld19=Na
Feld20=Mo

Tipp:

Nährstoffe:

Voraussetzung für die korrekte Funktion dieses Importes ist, dass die entsprechenden Nährstoffe erfasst sind (Einstellungen Schlagkartei → Reiter „Nährstoffe“, Symbol muss übereinstimmen) und der richtige Probetyp ausgewählt ist („Makro“ bzw. „X-min n“, wobei n die Anzahl der analysierten Tiefenbereiche ist).

Außerdem müssen alle verwendeten Nährstoffformen erfasst sein (Symbol und Faktor), und bei Min-Proben muss für die verwendeten Formen der Haken „minProbe“ gesetzt sein.

Probenart:

Es ist zu beachten, welche Probenart beim Import eingestellt wird. Wenn die INI-Datei nur Beschreibungen für Mikro / Makro-Proben enthält, aber beim Import Nmin-Proben mit angehakt werden, wird die entsprechende Importdatei nicht gefunden, da diese in der INI-Beschreibung fehlt. (Meldung „Importdatei nicht vorhanden…“)

mehrere Mandanten:

Wenn Proben mandantenabhängig (Betrieb) eingelesen werden, muss die Betriebsnummer in den Daten unterschiedlich eingestellt sein. In der Sektion des Betriebes der INI-Datei wird die Betriebsnummer angegeben. Wenn alle Mandanten die gleiche Betriebsnummer haben (z. B. „1“ = Standard), dann wird der erst beste Mandant (Betrieb) beim Import verwendet und die anderen erhalten niemals Daten. Die Nummer des Betriebes (Mandanten) in der INI-Datei muss mit der im Programm übereinstimmen, dann werden die Proben nur in Schläge dieses Mandanten importiert.